September 20, 2009
Endspurt
Ich habe fast täglich mit DER "Crew" was unternommen. Kino, Abhängen, Futtern, chillige Kochabende, Burgermampfen, Party, diverse Discobesuche und philosophisch ausschweifende Nächte in Schickimiki-Bars.
Zu den Highlights im Kulturprogramm gehörte definitiv ein Ausflug zur Abita Brauerei, eine Airboat Tour in den Mississippi Sümpfen und der Besuch der weltbekannten Tabasco Fabrik auf Avery Island!
Dieser Post ist mein letzter Blogeintrag zu meinem Amerikaaufenthalt. Ich danke allen, die online dabei waren und hoffe, dass ich euch einen kleinen Einblick in meinen Alltag geben konnte.
Natürlich sind die meisten Erfahrungen und Erinnerungen in meinem Kopf und auf noch unzähligen weiteren Fotos. Ich erzähle euch natürlich gern mehr, wenn ich zurück in der Heimat bin.
Man muss das auf jeden Fall erlebt haben: Ich kann jeden nur dazu raten in die große, weite Welt rauszugehen und seine Erfahrungen zu machen. Auch wenn es nur für ein paar Wochen ist... (Besonders empfehlen kann ich natürlich Louisiana, weil sich hier eine solch kulinarische Vielfalt findet, wie nirgendwo anders in den Vereinigten Staaten). Das sind Erfahrungen und Erlebnisse, die einen keiner nehmen kann und die jeden auch ein Stück "internationaler" machen. Und ganz nebenbei entstehen auch noch Freundschaften, die garantiert ein Leben lang halten!
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Für alle Naturwissenschaftler und Ingenieure hier nochmal der Link zum Stipendienprogramm des DAAD! Für das RISE in North America Programm kann sich jeder Bachelorstudent bis zum 6. Fachsemester bewerben, um ein Praktikum über die Sommerferien abzuleisten!
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Nun, am Samstag geht der Flieger nach Hause... d.h. US Airways und Lufthansa sollten mich sicher am Sonntag, dem 27. September um 10.30Uhr [Flugnummer 1052] in Dresden (pünktlich zur Bundestagswahl ;-) absetzen.
Natürlich werde ich sicherlich Baton Rouge mit einem weinenden Auge verlassen, aber auf der anderen Seite freue ich mich natürlich schon wieder auf euch alle! Besonders auf meine liebe Family, meine Freiberg-Dresden Gang und natürlich der guten alten zusammengeschweißten DSMI06 ;-)
August 20, 2009
Bergfest
Das Wochenende haben wir wieder in Alabama verbracht. Leider war an dem Wochenende kein richtiges Strandwetter, sodass wir gar nicht am beach waren. Allerdings haben wir wieder am Bay gechillt und am Samstag die Geburtstagsparty von Ryans Vater gefeiert. Es war eine Überraschungsparty zu der alle möglichen Freunde der Familie gekommen sind und etwas mitgebracht haben. Es gab lecker Barbecue mit allerlei Fleisch, gegrillte Maiskolben, frisch gekochte Shrimps, gekochtes Gemüse und Geburtstagstorte. Nebenbei haben wir Boccia (Boule als Freizeitsport), Football und Frisbee gespielt. Es war echt ein schöner Nachmittag. Abend waren wir nochmal in einer Strandbar und sind nachts eine Weile am Wasser langspaziert und haben den Sternenhimmel genossen. Auch im Minigolf haben wir uns an dem Wochenende mehr oder weniger erfolgreich probiert.
Ansonsten war diese Woche noch Fußball angesag. Ja, diesmal richtiges Soccer. Obwohl ich eigentlich nicht unbedingt ein SoccerPro bin, war es lustig die Amis spielen zu sehen. Einige haben echt noch nie vorher Fußball gespielt, wie lächerlich ;-)
Gestern Abend gings noch bowlen. Ich habe noch nie eine solche riesige Bowlinganlage gesehen. Die hatten dort vielleicht schätzungsweise 30 Bahnen. Echt riesig!
Morgen werden auf Arbeit die Versuche für die kommende Woche geplant und dann ist ja zum Glück erstmal wieder Wochenende!
Übrigens bleiben mir nun nur noch 5 Wochen hier in Baton Rouge, dann gehts schon wieder nach Hause! Ich werde die Leute hier echt vermissen, aber einige wollen unbedingt in den nächsten Jahren nach Europa kommen und dann wird man sich wiedersehen! Und ich hoffe ich kann allen eine so großartige Zeit in DE verschaffen, wie sie mir hier gemacht wurde. Aber zum Glück bleiben ja noch ein paar Wochen!
Ich freue mich aber auf der anderen Seite auch darauf alle meine lieben Freunde und meine Familie wiederzusehen. Und endlich mal wieder zu studieren! Nach einem dreiviertel Jahr Gleitzeitarbeiten in Dresden sehnt man sich auch mal wieder nach dem wohl geordneten Stundenplan der Hochschule *hehe*
Viele Grüße in die Heimat
August 10, 2009
Houston, wir haben ein Problem...
Kulturell hat sich in der letzten Woche auch einiges abgespielt: Wir waren auf einem Konzert einer Band in der Freunde spielen. Die Band nennt sich Prom Date und ist unter MySpace zu finden. Beeindruckt war ich von dem deutschen Song, den sie spielen konnt. David, der Sänger, war eine ganze Zeit an der Universität Marburg und hat zusätzlich noch ganz Europa bereist. Und sein Deutsch ist super (und er singt besser als Nena ;-)
Letzten Freitag gings dann ab nach New Orleans! Die Stadt ist ca. 1,5h von Baton Rouge entfernt und das kulturelle Zentrum Louisianas, was man unbedingt gesehen haben muss. Und es war einfach nur geil...
Nachdem wir an der Rezeption des Marriott belehrt wurden, dass wir im falschen Hotel sind und doch gegenüber ins JW Marriott einchecken sollen, haben wir uns fertig gemacht für das Abendsprogramm. Also schnell rein ins Hotel, den Kaffee geplündert und fertig gemacht. Achja... mit der Buchung gab es leider einige Probleme... wir haben für 4 Leute nur ein Zimmer mit einem KingSize Bett bekommen! Und es gab keine Zustellbetten und kein weiteres Zimmer! Was soll's haben wir uns gedacht, wird schon passen!
Und dann konnte es losgehen in die Bourbon Street: Die Partymeile New Orleans! Massenhaft Leute, links und rechts Häuser mit einer Bar an der anderen und Balkonen von denen die Partypeople mit Mardigras-Ketten werfen (Mardigras ist der New Orleans'sche Fasching). Ein Club am anderen, von der Jazz Bar (der Jazz ist in NO geboren) über Fressschuppen, Stripbars, Elektro-+Raveläden bis hin zu Black + House Diskotheken. Alles was das Herz begehrt und für jeden was dabei! Nachdem wir von der Partytour zurückgekommen sind, mussten wir leider feststellen, dass der Pool abgesperrt war und keine Zustellbetten organisiert werden konnten. Ein Grund uns mit kostenlosem, gekühltem Wasser aus dem Fitnesscenter des Hotels einzudecken (denn auf dem Zimmer kostet eine Flasche 6$) und an der Rezeption zu beschweren. Und prompt wurde uns dann eine Gutschrift von 50$ versprochen und wir haben uns schon über ein kostenloses Frühstück gefreut. Das gabs allerdings nicht, da wir erst gegen 12 aufgewacht sind ;-) Also ab zur Rezeption unsere Gutschrift abholen... und dort gabs dann überraschenderweise gleich 100$ für die Unannehmlichkeiten! Super... also war damit gleich ein Mittagessen für jeden im Restaurant des Hotels gesichert!
Samstag Nachmittag sind wir durch das historische French Quarter spaziert! Wunderschön... viele alte Antebellum Häuser mit ihren Balkonen und unbeschreiblich tolle Gassen und Plätze mit südländischen Palmenflair. Und natürlich durfe auch ein Spaziergang am Mississippi nicht fehlen!
Abends haben wir uns auf der Mazine Street umgeschaut, eine sehr nette Gasse mit vielen kleinen Shops in einem etwas wohlhabenderen Gebiet. Und natürlich hat auch die Fahrt in den alten historischen Streetcars nicht gefehlt. Später ging es dann wieder auf die Piste... noch eine Nacht Bourbon Street ;-) Dort mussten wir dann auch feststellen, dass unsere Pässe gestohlen wurden. Drei deutsche Pässe weg... inklusive Visa und den eingetackerten WhiteCards, die die spätere Ausreise bestätigen! Ohh mann... uns blieb nichts anderes übrig als die Polizei zu informieren und in der deutschen Botschaft in Texas anzurufen getreu dem Motto: "Houston, wir haben ein Problem..."). Das bedeutet für uns, dass unser nächste Trip wohl in das deutsche Generalkonsulat nach Houston geht (5 - 6h Autofahrt!!!) um uns einen vorläufigen Reisepass zu organisieren, damit wir uns ausweisen können!
Aber kommendes Wochenende wirds wohl erstmal wieder nach Alabama an die Gulf Shores gehen, weils so schön war ;-)
Viele Grüße in die Heimat
August 06, 2009
sunburn and burgers...
es ist schon fast wieder eine Arbeitswoche vergangen! Es wird Zeit fuers Wochenende! Denn am Freitag geht es nach New Orleans! Fuer manche, wie ich wohl gehoert habe, die geilste Stadt der Welt! Nach der Arbeit gehts mit Ryan ins Marriot Hotel und dann wird die Bourbon Street, das French Quarter und der Mississippi erkundet! Sicherlich gibts auch das ein oder andere Souvenir...
Letztes Wochenende war ich mit den anderen deutschen Praktikanten bei den Eltern von Ryan, die ein Hause in Orange Beach, Alabama an den Gulf Shores haben! Schon am Freitag Abend wurden wir freundlich mit einem ausgiebigen Abendessen empfangen. Spaghetti mit Hackfleischbaellchen in Tomatensosse mit Brot... genau das richtige nach einer so langen anstrengenden Autofahrt (wir waren ca. 4 - 5h unterwegs nach Alabama). Nachdem wir uns gestaerkt haben und uns Ryans Eltern und deren Freunden (und jeder Menge Hunde, denn die Eltern haben dog gesittet) vorgestellt haben, sind wir nachts losgezogen an die Bay, waren dort noch baden. Das Wasser war echt angenehm und wir haben gut miteinander geredet! Wir haben ein paar English lessons erhalten und haben dafuer den Amis ein paar deutsche Woerter beigebracht. Die hatten zwar Deutsch in der Schule gelernt, allerding sind deren Deutschkenntnisse so gut, wie meine Franzoesischkenntnisse... ;-)
Zurueck am Haus haben wir uns noch auf die Yacht der Eltern gelegt (die Yacht war allerdings nur auf dem Autoanhaenger, schliesslich waren wir ja ein paar Meilen weit weg von der Kueste) und die Sterne angeschaut und ueber die Weltherrschaft philosophiert.
Samstag Morgen wurden wir mit einem leckren American breakfast begruesst (...nice, wenn man noch im Halbschlaf von der Mum des Freundes geweckt wird mit: "Hey baby, breakfast is ready..."). Orange Juice, Kaffee, Grits, Bacon & Eggs... einfach spitze! Ich wuenschte ich haette jedes Wochenende ein so leckres Fruehstueck! Nachdem die letzten headaches der Schnappsleichen mit Aspirin beseitig waren, konnte es endlich losgehen an den Strand! Dort angekommen, wurden als erstes die Standstuehle aufgestellt, tonnenweise Sonnencreme aufgetragen und ein Sprung ins recht milde Nass gewagt! Yeahh... das erste mal Baden im Golf von Mexiko! Bis auf das Salzwasser und die ganzen Jellyfish mit ihren Tentakeln richtig geil!
Natuerlich hat auch der obligatorische Football zum rumbolzen im Wasser nicht gefehlt!
Abends gabs bei Ryans Eltern ein deftiges Barbecue: Hamburger mit viel Fleisch, Kaese, warmer Ananas (ja, war wirklich lecker!), Bacon und diversen Saucen! Frisch gemacht Burger sind echt erste Sahne! Dafuer kann man hier in den Staaten bei BurgerKing und McDonalds das Essen komplett vergessen!
In der Nacht ging es dann nochmal ans Bay und wir haben wild gefeiert, denn es sind noch einige Freunde aus Baton Rouge nachgekommen! Frueh morgens um 5 war es dann allerdings Zeit die schlafenden Leute aus dem Sand oder dem Wasser zu ziehen (Amerikaner vertragen wohl ihr duennes Bier nicht so gut :-) und nach Hause zu schleppen.
Am Sonntag war dann nochmal Beachtag am Gulf of Mexico und Abends gings wieder heim ins geliebte Baton Rouge!
Achja... letzte Woche ist uebrigens nun auch die dritte deutsche Praktikantin, Marina, in Louisiana angekommen!
Viele Gruesse nach Deutschland!
Juli 26, 2009
Erstes Viertel schon vorbei
Forschungsergebnisse: Noch keine! Allerdings habe ich viel Neues gelernt in den letzten Wochen. Ich habe mich in das Themengebiet der LIGA Technik mit jeder Menge deutscher und englischer Literatur (wobei letzere zu der in Deutschland entwickelten Technologie recht schwierig zu finden ist) eingearbeitet. Außerdem bin ich nun fast fertig mit dem "practical training" und damit in der Lage die komplette Prozesskette von der Probenvorbereitung bis zur Analyse selbstständig durchzuführen. Ich habe freilich nicht lange gebraucht, um die praktischen Aspekte und das Verständnis für die verschiedenen Bearbeitungsschritte aufzunehmen. Schließlich bin ich ja ein frisch gebackener Mikrotechnologe (an dieser Stelle viele Grüße an die Kollegen [DSMI06] und Ausbilder der dresden chip academy). In der kommenden zwei Wochen werde ich diverse Dinge für einen indischen Masterstudenten durchführen, da dieser dringend in die Heimat musste. Parallel treibe ich noch meine Literaturrecherche über den aktuellen Stand der Technik voran, um vielleicht demnächst auch ein paar eigene Ideen zu gebähren. Im Prinzip geht es darum, so genannte Multilevel-Strukturen herzustellen. D.h. man möchte Mikrostrukturen mit unterschiedlichen Höhen und möglichst großem Aspektverhältnis herstellen. Meine Aufgabe dabei ist nun, mitzutüfteln, wie man das am Besten machen kann. We will see...
Sprache: Ausreichend! Noch immer fällt es mir schwer, allen Konversationen vollständig zu folgen. Das fachliche Vocab ist ok und die wesentlichen Inhalte erfasse ich. Natürlich ist es auch meistens kein Problem sich Essen oder Trinken zu bestellen. Allerdings ist es manchmal schwierig die Sachlage zu verstehen und man muss die Leute bitten, dieses oder jenes nochmal etwas langsamer zu wiederholen. Aber schließlich geht es ja nicht darum im Englischen perfekt zu sein, sondern sich verständigen und kommunizieren zu können. Und dort sehe ich täglich Forschritte. Man baut nach und nach sein Vokabular aus, der passive Wortschatz erweitert sich und ich werde von Tag zu Tag more confident.
Networking and Fun: AWESOME! ....ist meiner Meinung nach das häufigste Wort unter amerikansichen young guys. Wir haben mittlerweile zwei voneinander unabhängige German-loving Freundeskreise aufgebaut, mit denen wir Abends gemeinsam was unternehmen. Das ist wahnsinnig klasse: Man lernt nun mal richtige Amerikaner kennen und vorallem bekommt man die wichtigen Dinge gezeigt, die man gesehen haben muss.
Diese Woche ist einiges passiert: Neben unzähligen Strandstunden haben wir uns gezwungenermaßen noch einmal auf den Weg zum Campus gemacht. Wir mussten nochmal in das International Service Office, um dort vorzusprechen. Und zwar bei Loveness Happyness Schafer (wer träumt nicht von so einem Namen?). Und genauso, wie ihr Name klingt, sieht sie auch aus ;-) Sie hat uns nochmal zu unseren Vorhaben in den Staaten befragt und sich erkundigt ob alles ok ist und schließlich noch ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben. Nach dem Gespräche haben wir gleich die Gelegenheit genutzt und uns ein wenig auf dem Campus umgesehen:
Freitag Abend haben wir im Haus eines Freundes abgehangen. Am Samstag waren wir bei unserem Chef zum Grillen eingeladen, auch als kleines farewell für Niklas, den deutschen Studenten, der in einigen Tagen zurück nach DE fliegt. Auf der Fahrt dorthin ist mir bewusst geworden, wie amerikansich denn manche Ecken eigentlich aussehen. Man muss sich das echt vorstellen, wie im Fernsehen. Flache Apartments, Haus an Haus, penibel gepflegter Rasen und ein standesgemäßer Briefkasten an der Straße. Nicht zu vergessen der gelebte amerikansiche Patriotismus, der durch die vor nahezu jedem Haus hisste Flage demonstriert wird.
Und heute gings auf die wahnsinnig spannende Tubingtour. Keiner von uns wusste, was uns genau erwartet. Also einfach Badehose und flipflops an, das Bier in der Kühlbox verstaut und mit Eis befüllt und wir haben uns auf den Weg gemacht, um die Amis zu treffen. Wir sind dann ca. eine halbe Stunde aus Baton Rouge herausgefahren, um zu Tiki, dem Tubeverleih zu kommen. Von dort ging es in so einem alten, klapprigen, gelben Schulbus zu diesem River. Dort hat sich jeder einen Tube (also eine Art Riesendonut zum Reinsetzen) geschnappt, wir haben alle connected und haben uns dann geschmeidig in der Sonne flussabwärts treiben lassen (wir waren 6h unterwegs, das Essen und das Bier waren alle und alle waren nach dieser Tour absolut fertig!) Deshalb werde ich nun auch ins Bett fallen, morgen geht der Ernst des Lebens wieder los ;-)
Für das nächste Wochenende gibt es eine kleine Planänderung: Es geht nach Alabama an die Gulf Shores (wunderbare Küste mit einem Haus der Eltern eines Freundes in der Nähe). New Orleans läuft uns ja nicht weg!
Viele Grüße aus der Tigerstadt Baton Rouge
Juli 21, 2009
Viel Stress und große Träume
die letzte Woche ist so einiges passiert... ich war mit Gudrun (die Doktorandin am CAMD) und Niklas (Masterstudent am CAMD) im Kino zur US Premiere von Harry Potter and the half-lood Prince. Natürlich gab es wieder allerhand nette Hexerei, aber die beiden anderen, die das Buch schon gelesen haben, waren wohl verdammt enttäuscht von dem Film. Bevor es losging sind wir noch durch das eine der netteren Ecken in Baton Rouge gelaufen, in dem auch das Kino war. Diese Einkaufsmeile nannte sich Perkins Rowe und war ganz nett anzuschauen. Viele Geschäfte (dabei habe ich gleich die Gelegenheit wahrgenommen mal einen Stadtplan von Baton Rouge zu erwerbe), schicke kleine Restaurants und Bars und natuerlich das bekannte Südstaatenflair mit allerhand Palmen und subtropischen Gewächs. Dort habe ich auch mein erstes amerikanisches Bier getrunken. Es war ein Bud light... ich muss zugeben, dass einem als deutscher Biertrinker dieses Bier wie Wasser vorkommt. Wenig Geschmack und wahnsinnig dünn. Dementsprechend trinkt man auch mal ein mehr ;-) Dann puenktlich um 12.04pm gings ins endlich ins Kino rein.
Am Donnerstag kam dann auch Thomas der zweite deutsche Praktikant in Baton Rouge an! Mit ihm ging es als erstes mal in den WalMart zum Großeinkauf (...er war ja erst 35h auf den Beinen). Wir haben Steaks, Bier (diesmal Highlife Miller! Schon etwas besser...) und allerlei Kram gekauft und Abends gleich noch auf Niklas Balkon in der Apartmentsiedlung gegrillt. Übrigens hier mal einige Impressionen unseres Apartments:
Freitag Abend haben wir dann hier unsere ersten connections in Baton Rouge gemacht: Niklas hat uns einige seiner Freunde hier vorgestellt. Wir haben mit den Amis am frühen Abend in einer Mexikanischen Bar einen Magerita nach dem anderen getrunken. Anschließend gings dann noch auf eine Hausparty der Freundin, des Bruders von einem unserer neuen Freunde. Dort ging die Post ab... Ich hab zwei erfolgreiche Runden Beerpong mitgespielt... Die Leuten waren echt nett drauf. Anschließende gings dann noch in eine Bar... es war ein echt erfüllter Abend. Und zum Glück eine gute Möglichkeit einige Kontakte zu knüpfen, denn als Praktikant im Ausland in einem Institut was weit weg vom Campus ist und man zudem kein Auto hat, ist es echt schwer. Aber die ersten Schritte sind gemacht und über Facebook kann man auch jeden erreichen! Unser nächstes Event mit denen wird wohl eine Raftingtour sein! Zumindest haben wir es ausgemacht, wobei man bei den oberflächlichen Amerikanern nie weiss ;-)
Samstag ist dann nicht wirklich viel geworden, außer Ausruhen von der Party! Und Sonntag war der wohl bisher schlimmste Tag für mich: Ich musste ARBEITEN! Einer meiner indischen Kollegen musste kurzfristig zurück in die Heimat. Da ich seine bisherigen Arbeiten nun innerhalb von zwei Tagen übernehmen sollte, half wohl nichts.... das musste ich ran. Also ging es gut 13h ins CAMD und anschließend kam der Chef noch (der zum Glück nicht mein eigentlicher Betreuer ist) und ich wurde noch ausgequetscht, was ich alles gelernt habe... Gar nicht so einfach das alles nach einem so harten Tag wiederzugeben. Und heute morgen gings gleich weiter... aber die Anstrengungen haben sich gelohnt. Ich bin nun in den ganzen praktischen Tätigkeiten und bisherigen Forschungsergebnissen fit und jetzt kann es endlich an mein eigentliches Forschungsthema gehen. Auf jedenfall sind die Inder verdammt strebsame, fleißige Menschen. Absoluter Wahnsinn! Ich glaube in Deutschland gibt es wenige Forschungsinstitute und Unternehmen, in denen sich Sonntags jemand Abends um 21 Uhr hinsetzen würde, um seine Mitarbeiter anzuweisen! Und das Beste ist ja noch: Wir waren nicht die einzigen am CAMD. Es hat so spät abends immer mal noch jemand diese Werkzeuge oder jenen Stickstoffbehälter vorbeigebracht... Dank Security Access Card (mit After-Hour-Access, den ich natürlich auch habe, gar kein Problem!) Egal, ich hoffe ich muss nicht nochmal am Wochenende dort aufschlagen...
...den die Ausflugspläne für die nächsten Wochen sind gemacht: Neben den Sehenswürdigkeiten rund um Baton Rouge, soll es nach New Orleans, LaFayette, Austin, Pensacola Beach und Panama City (mit den berühmten Club La Vela in dem jedes Jahr das berühmte Spring Break ausgiebig gefeiert wird) gehen!
Ich halte euch auf dem laufenden! Ich hoffe ihr habt in Deutschland ähnlich schönes Wetter wie wir hier (den ganzen Tag Sonne bei Temperaturen um die 35°C?!)
Viele Grüße aus dem Pelikan-Staat!
Juli 13, 2009
Auf in die neue Woche...
Ihr fragt euch vielleicht was ich eigentlich mache: Ich arbeite an einem Forschungsinstitut der Louisiana State University. Wir betreiben hier einen s.g. Elektronenspeicherring. In diesem Ring werden permanent Elektronen auf einer Kreisbahn getrieben und durch Dipolmagneten gehalten. Durch die Ablenkung im Magnetfeld (man erinnere sich an die s.g. Lorentzkraft) emittieren die Elektronen Roentgenstrahlen tangential zur Elektronenbahn. Diese Roentgenstrahlung wird ueber s.g. Beamlines ausgekoppelt und fuer die Herstellung von Mikrostrukturen genutzt. Meine Aufgabe waehrend des Forschungsaufenthaltes wird sein, einen Teil aus Obleshs Masterarbeit herauszugreifen und naeher zu beleuchten. Bisher habe ich mich groesstenteils mit der Literaturrecherche aufgehalten. Heute morgen bin ich dann mit meinem Fragenkatalog auf meinen Betreuer zugegangen und wir haben diverse Unklarheiten beseitigt und einige Details besprochen. Day after day lerne ich dazu!
Mein erstes Wochenende in Baton Rouge war ganz smooth. Samstag war ich im WholeFoods einkaufen (ein gut sortierter, teurer Einkaufsmarkt mit organischen Lebensmitteln und allerhand gesundem Essen). Vorher bin ich noch eine Runde durch das TowneCenter geschlendert. Dort erwarten einen eine Unmenge an Boutiquen und gut ausgewaehlten Geschaeften. Bestenfalls liegt hier ein Besuch bei Starbucks in meiner Preiskategorie. Mittags habe ich natuerlich selbstgekocht! Es gab typisch Amerikanisch... Maccaroni&Chesse! Man kocht einfach die Nudeln 8 Minuten, schuettet das Wasser ab, gibt eine halbe Tasse Milch und ein paar Scheiben Butter hinzu und ruehrt die Kaesesossenmischung ein. Fertig ist das Festmahl! Sonntag gab es dann Shells&Alfredo (Nudeln in Muschelform und Parmesankaesesosse ;-)
Die Plaene zum Autokauf liegen nun erstmal auf Eis, denn man muesste schon $2,500 investieren um einen fahrbaren Untersatz zu bekommen. Der Weg vom Apartment zum CAMD ist in walking distance und somit brauch man dafuer eigentlich kein Auto. In die Stadt kann uns sicherlich einer der CAMD Mitarbeiter fahren. Allerdings muessen wir uns Gedanken machen, wie wir in andere Staedte und an den Strand kommen (mit WIR meine ich neben mir, Thomas und Marina, die zwei anderen DAAD Austauschstudenten, die auch bald anreisen werden). Versicherung des Wagens waere kein Problem, die kann man einfach online abschliessen und das Nummerschild ist schnell angefertigt. Aber auch das waere fuer uns wieder relativ teuer, weil wir keine US driver's licence haben und keine driver history. Vielleicht werden wir uns dann doch auf einen Mietwagen am Wochenende fuer Ausfluege beschraenken. We will see!
Es ist nun erstmal wichtig eine Sozialversicherungsnummer (die s.g. SSN) zu beantragen, damit ich in den Vereinigten Staaten ein Bankkonto eroeffnen kann. Ausserdem werde ich mir hier sicherlich noch ein neues Handy mit Prepaidkarte kaufen (soll wohl nur $12 kosten) um fuer evtl. Notfaelle oder Verabredungen mobil erreichbar zu sein.
Das war's schon wieder fuer heute: Nun lege ich mich erstmal an den Pool (das naechste mal gibts ein paar Bilder vom Apartment). Heute Abend wird noch ein bisschen LIGA studiert und Englisch improved. Mit der Kommunikation laeuft es unterschiedlich: Es gibt Leute bei denen versteht man jedes Wort (e.g. das Englisch aller Deutschen am Standort und einige Inder sprechen richtig deutlich) und bei anderen versteht man nichts, auch wenn sie es dreimal wiederholen. Ich hoffe mein Sprachverstaendnis verbessert sich noch ein wenig bis September. Ich merke, dass ich jeden Tag Fortschritte mache... mein Vocab vergroessert sich Tag fuer Tag und die Kommunikation wird immer sicherer. Meist versteht man nicht alles, aber man hat ja immernoch seine Fantasie, die das fehlende Vocab vervollstaendigt.
Bei den vielen Deutschen, die man um sich hat, ist es auch nicht verwunderlich, dass nur kleine Fortschritte spuerbar sind. Henning, mein Mitbewohner und Post-Doc am CAMD, Niklas der Masterstudent, Gudrun die Doktorandin, die Kollegen von Jenoptik Mikrosysteme und Jost mein Betreuer und nun bald noch die Interns Marina und Thomas... alles Deutsche! Okay, darueber bin ich aber nicht boese... denn es vereinfacht den Einstieg in ein Praktikum im. Zum einen von fachlicher Seite und zum anderen von kultureller Seite. Drei Monate sind auch wirklich nicht so viel Zeit, um in einer Sprache sattelfest zu werden... Normalerweise nimmt man sich auch fuer die Vorbereitung eines Auslandspraktikums etwas mehr Zeit, allerdings waren die letzten zwei Monate seit der Stipendiumszusage gefuellt mit allerhand Papierkrieg fuer die Visumsbeschaffung.
Aber ich mache Fortschritt und das ist das wichtige!
Morgen Nacht geht es ins Kino zur Premiere des neuen Harry Potter Streifens. Ich bin gespannt!
Viele Gruesse aus THE SPORTSMAN'S PARADISE LOUISIANA