August 20, 2009

Bergfest

Die Zeit vergeht wie im Fluge: Schon wieder ist mehr als eine Woche seit dem letzten Eintrag vergangen. Es ist eigentlich in der letzten Woche nichts Spektakuläres passiert. Nach zahllosen Telefonaten mit dem Deutschen Generalkonsulat in Houston haben wir eine kostengünstige, relativ unkomplizierte Möglichkeit gefunden an neue Ausweisdokumente heran zu kommen. Nach dem Organisieren aller möglicher notwendigen Unterlagen mit Beglaubigungen, Fotos (natürlich biometrisch nach europäischem Standard, den es hier nicht gibt) und ein paar $ können wir s.g. Reiseausweise postalisch beantragen. Diese Reiseausweise gelten als Passersatz und sind 30 Tage gültig. Die Botschaft stellt die Ausweise passend auf unsere jeweiligen Ausreisetermine aus und somit haben wir erstmal wieder was "Offizielles" zum ausweisen. Schade ist es trotzdem um den Ausweis mit dem schicken Visum drin. Schließlich hat er ja auch eine Menge Geld gekostet und das Andenken ist auch weg. Und wenn man nochmal hier her möchte (ich plane evtl. nochmal herzukommen um meine Bachelorarbeit hier zu schreiben, falls es das CAMD dann noch gibt), muss man den ganzen Spaß nochmal von vorn beginnen. Was soll's... es gibt schlimmere Dinge im Leben, als ein verlorener Pass.

Das Wochenende haben wir wieder in Alabama verbracht. Leider war an dem Wochenende kein richtiges Strandwetter, sodass wir gar nicht am beach waren. Allerdings haben wir wieder am Bay gechillt und am Samstag die Geburtstagsparty von Ryans Vater gefeiert. Es war eine Überraschungsparty zu der alle möglichen Freunde der Familie gekommen sind und etwas mitgebracht haben. Es gab lecker Barbecue mit allerlei Fleisch, gegrillte Maiskolben, frisch gekochte Shrimps, gekochtes Gemüse und Geburtstagstorte. Nebenbei haben wir Boccia (Boule als Freizeitsport), Football und Frisbee gespielt. Es war echt ein schöner Nachmittag. Abend waren wir nochmal in einer Strandbar und sind nachts eine Weile am Wasser langspaziert und haben den Sternenhimmel genossen. Auch im Minigolf haben wir uns an dem Wochenende mehr oder weniger erfolgreich probiert.

Ansonsten war diese Woche noch Fußball angesag. Ja, diesmal richtiges Soccer. Obwohl ich eigentlich nicht unbedingt ein SoccerPro bin, war es lustig die Amis spielen zu sehen. Einige haben echt noch nie vorher Fußball gespielt, wie lächerlich ;-)

Gestern Abend gings noch bowlen. Ich habe noch nie eine solche riesige Bowlinganlage gesehen. Die hatten dort vielleicht schätzungsweise 30 Bahnen. Echt riesig!

Morgen werden auf Arbeit die Versuche für die kommende Woche geplant und dann ist ja zum Glück erstmal wieder Wochenende!

Übrigens bleiben mir nun nur noch 5 Wochen hier in Baton Rouge, dann gehts schon wieder nach Hause! Ich werde die Leute hier echt vermissen, aber einige wollen unbedingt in den nächsten Jahren nach Europa kommen und dann wird man sich wiedersehen! Und ich hoffe ich kann allen eine so großartige Zeit in DE verschaffen, wie sie mir hier gemacht wurde. Aber zum Glück bleiben ja noch ein paar Wochen!

Ich freue mich aber auf der anderen Seite auch darauf alle meine lieben Freunde und meine Familie wiederzusehen. Und endlich mal wieder zu studieren! Nach einem dreiviertel Jahr Gleitzeitarbeiten in Dresden sehnt man sich auch mal wieder nach dem wohl geordneten Stundenplan der Hochschule *hehe*

Viele Grüße in die Heimat

August 10, 2009

Houston, wir haben ein Problem...

Die Zeit rennt, denn schon wieder ist eine Woche in Baton Rouge vergangen. Und es geht voran: Fachlich geht's jetzt an das Eingemachte! Nachdem in den letzten fünf Wochen Training an den Geräten, Selbststudium und Literaturrecherche auf dem Plan stand, habe ich nun endlich mein konkretes Thema ausformuliert und vorbereitet. Ich werde mich mit der Kombination von Molding (Abformungsprozess, den man sich wie Stempeln vorstellen muss) und Röntgentiefenlithografie beschäftigen und versuchen zu zeigen was geht! Die Maske für die Strukturen steht schon bereit, allerdings muss diese Woche noch ein Abformwerkzeug hergestellt werden (macht die Werkstatt der Maschinenbauer an der LSU) und ich muss noch etwas üben an der Abformanlage. Dann habe ich genau noch zwei Wochen Zeit meine Versuche durchzuführen, denn dann wird unser Elektronenspeicherring aufgrund von Umbauarbeiten heruntergefahren. Die Wiederinbetriebnahme werde ich wohl nicht mehr mit erleben können. In der restlichen Zeit werde ich mich dann mit der Auswertung und vielleicht anderen Versuchen, die mir im Kopf herumschwirren, befassen. Es ist ein schönes Gefühl Herr eines eigenen Projektes zu sein... ;-)

Kulturell hat sich in der letzten Woche auch einiges abgespielt: Wir waren auf einem Konzert einer Band in der Freunde spielen. Die Band nennt sich Prom Date und ist unter MySpace zu finden. Beeindruckt war ich von dem deutschen Song, den sie spielen konnt. David, der Sänger, war eine ganze Zeit an der Universität Marburg und hat zusätzlich noch ganz Europa bereist. Und sein Deutsch ist super (und er singt besser als Nena ;-)

Letzten Freitag gings dann ab nach New Orleans! Die Stadt ist ca. 1,5h von Baton Rouge entfernt und das kulturelle Zentrum Louisianas, was man unbedingt gesehen haben muss. Und es war einfach nur geil...

Nachdem wir an der Rezeption des Marriott belehrt wurden, dass wir im falschen Hotel sind und doch gegenüber ins JW Marriott einchecken sollen, haben wir uns fertig gemacht für das Abendsprogramm. Also schnell rein ins Hotel, den Kaffee geplündert und fertig gemacht. Achja... mit der Buchung gab es leider einige Probleme... wir haben für 4 Leute nur ein Zimmer mit einem KingSize Bett bekommen! Und es gab keine Zustellbetten und kein weiteres Zimmer! Was soll's haben wir uns gedacht, wird schon passen!

Und dann konnte es losgehen in die Bourbon Street: Die Partymeile New Orleans! Massenhaft Leute, links und rechts Häuser mit einer Bar an der anderen und Balkonen von denen die Partypeople mit Mardigras-Ketten werfen (Mardigras ist der New Orleans'sche Fasching). Ein Club am anderen, von der Jazz Bar (der Jazz ist in NO geboren) über Fressschuppen, Stripbars, Elektro-+Raveläden bis hin zu Black + House Diskotheken. Alles was das Herz begehrt und für jeden was dabei! Nachdem wir von der Partytour zurückgekommen sind, mussten wir leider feststellen, dass der Pool abgesperrt war und keine Zustellbetten organisiert werden konnten. Ein Grund uns mit kostenlosem, gekühltem Wasser aus dem Fitnesscenter des Hotels einzudecken (denn auf dem Zimmer kostet eine Flasche 6$) und an der Rezeption zu beschweren. Und prompt wurde uns dann eine Gutschrift von 50$ versprochen und wir haben uns schon über ein kostenloses Frühstück gefreut. Das gabs allerdings nicht, da wir erst gegen 12 aufgewacht sind ;-) Also ab zur Rezeption unsere Gutschrift abholen... und dort gabs dann überraschenderweise gleich 100$ für die Unannehmlichkeiten! Super... also war damit gleich ein Mittagessen für jeden im Restaurant des Hotels gesichert!

Samstag Nachmittag sind wir durch das historische French Quarter spaziert! Wunderschön... viele alte Antebellum Häuser mit ihren Balkonen und unbeschreiblich tolle Gassen und Plätze mit südländischen Palmenflair. Und natürlich durfe auch ein Spaziergang am Mississippi nicht fehlen!

Abends haben wir uns auf der Mazine Street umgeschaut, eine sehr nette Gasse mit vielen kleinen Shops in einem etwas wohlhabenderen Gebiet. Und natürlich hat auch die Fahrt in den alten historischen Streetcars nicht gefehlt. Später ging es dann wieder auf die Piste... noch eine Nacht Bourbon Street ;-) Dort mussten wir dann auch feststellen, dass unsere Pässe gestohlen wurden. Drei deutsche Pässe weg... inklusive Visa und den eingetackerten WhiteCards, die die spätere Ausreise bestätigen! Ohh mann... uns blieb nichts anderes übrig als die Polizei zu informieren und in der deutschen Botschaft in Texas anzurufen getreu dem Motto: "Houston, wir haben ein Problem..."). Das bedeutet für uns, dass unser nächste Trip wohl in das deutsche Generalkonsulat nach Houston geht (5 - 6h Autofahrt!!!) um uns einen vorläufigen Reisepass zu organisieren, damit wir uns ausweisen können!

Aber kommendes Wochenende wirds wohl erstmal wieder nach Alabama an die Gulf Shores gehen, weils so schön war ;-)

Viele Grüße in die Heimat

August 06, 2009

sunburn and burgers...

Hallo,
es ist schon fast wieder eine Arbeitswoche vergangen! Es wird Zeit fuers Wochenende! Denn am Freitag geht es nach New Orleans! Fuer manche, wie ich wohl gehoert habe, die geilste Stadt der Welt! Nach der Arbeit gehts mit Ryan ins Marriot Hotel und dann wird die Bourbon Street, das French Quarter und der Mississippi erkundet! Sicherlich gibts auch das ein oder andere Souvenir...

Letztes Wochenende war ich mit den anderen deutschen Praktikanten bei den Eltern von Ryan, die ein Hause in Orange Beach, Alabama an den Gulf Shores haben! Schon am Freitag Abend wurden wir freundlich mit einem ausgiebigen Abendessen empfangen. Spaghetti mit Hackfleischbaellchen in Tomatensosse mit Brot... genau das richtige nach einer so langen anstrengenden Autofahrt (wir waren ca. 4 - 5h unterwegs nach Alabama). Nachdem wir uns gestaerkt haben und uns Ryans Eltern und deren Freunden (und jeder Menge Hunde, denn die Eltern haben dog gesittet) vorgestellt haben, sind wir nachts losgezogen an die Bay, waren dort noch baden. Das Wasser war echt angenehm und wir haben gut miteinander geredet! Wir haben ein paar English lessons erhalten und haben dafuer den Amis ein paar deutsche Woerter beigebracht. Die hatten zwar Deutsch in der Schule gelernt, allerding sind deren Deutschkenntnisse so gut, wie meine Franzoesischkenntnisse... ;-)
Zurueck am Haus haben wir uns noch auf die Yacht der Eltern gelegt (die Yacht war allerdings nur auf dem Autoanhaenger, schliesslich waren wir ja ein paar Meilen weit weg von der Kueste) und die Sterne angeschaut und ueber die Weltherrschaft philosophiert.

Samstag Morgen wurden wir mit einem leckren American breakfast begruesst (...nice, wenn man noch im Halbschlaf von der Mum des Freundes geweckt wird mit: "Hey baby, breakfast is ready..."). Orange Juice, Kaffee, Grits, Bacon & Eggs... einfach spitze! Ich wuenschte ich haette jedes Wochenende ein so leckres Fruehstueck! Nachdem die letzten headaches der Schnappsleichen mit Aspirin beseitig waren, konnte es endlich losgehen an den Strand! Dort angekommen, wurden als erstes die Standstuehle aufgestellt, tonnenweise Sonnencreme aufgetragen und ein Sprung ins recht milde Nass gewagt! Yeahh... das erste mal Baden im Golf von Mexiko! Bis auf das Salzwasser und die ganzen Jellyfish mit ihren Tentakeln richtig geil!
Natuerlich hat auch der obligatorische Football zum rumbolzen im Wasser nicht gefehlt!
Abends gabs bei Ryans Eltern ein deftiges Barbecue: Hamburger mit viel Fleisch, Kaese, warmer Ananas (ja, war wirklich lecker!), Bacon und diversen Saucen! Frisch gemacht Burger sind echt erste Sahne! Dafuer kann man hier in den Staaten bei BurgerKing und McDonalds das Essen komplett vergessen!
In der Nacht ging es dann nochmal ans Bay und wir haben wild gefeiert, denn es sind noch einige Freunde aus Baton Rouge nachgekommen! Frueh morgens um 5 war es dann allerdings Zeit die schlafenden Leute aus dem Sand oder dem Wasser zu ziehen (Amerikaner vertragen wohl ihr duennes Bier nicht so gut :-) und nach Hause zu schleppen.

Am Sonntag war dann nochmal Beachtag am Gulf of Mexico und Abends gings wieder heim ins geliebte Baton Rouge!

Achja... letzte Woche ist uebrigens nun auch die dritte deutsche Praktikantin, Marina, in Louisiana angekommen!



Viele Gruesse nach Deutschland!